Kündigung von Prämiensparverträgen durch Sparkasse Märkisch-Oderland – Freie Wähler fordern Transparenz vom Landrat

Der Streit um die Kündigung von Prämiensparverträgen („S-Prämiensparen-flexibel) durch die Sparkasse Märkisch-Oderland geht in die nächste Runde. Wie die MOZ in ihrer Ausgabe vom 15.08.2018 berichtet, fordert die Fraktion BVB/Freie Wähler vom Landrat Gernot Schmidt mehr Transparenz bei Entscheidungen des Verwaltungsrates der Sparkasse. Danach ist die Sparkasse Märkisch-Oderland offenbar bisher die einzige Sparkasse im Land Brandenburg, die Hunderten von Kunden die Prämiensparverträge gekündigt hat. Die betroffenen Sparer, größtenteils seit Jahrzehnten Kunden der Sparkasse Märkisch-Oderland, fühlen sich wie vor den Kopf gestoßen, so auch die Erfahrung des Fachanwaltes Dr. Storch, der gekündigte Sparer anwaltlich vertritt.
Die Sparkasse begründet ihre Vorgehensweise mit der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Prämiensparverträge seien für die Bank nicht mehr wirtschaftlich, so die Begründung in den Kündigungsschreiben.
Daraufhin hatte Winfried Dregger namens der Fraktion BVB/Freie Wähler eine Anfrage an Landrat Gernot Schmidt in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse gestellt. Mit dem zwischenzeitlichen Antwortschreiben des Landrates, das ihn Ende Juli erreicht hat, ist Dreger vollkommen unzufrieden. „Wäre ich ein Lehrer und es handelt sich um einen Schulaufsatz, dann würde ich ihn mit der Note sechs bewerten – Thema verfehlt“, so der Kreistagsabgeordnete Dreger.  Er fordert vor allem Transparenz von dem Geldinstitut des öffentlichen Rechts. Dies ist auch der Wunsch der Kunden, so die MOZ in dem Artikel, die sich an die Redaktion der Zeitung gewandt haben. Denn sie haben der Sparkasse vertraut und einst Prämiensparverträge abgeschlossen, um beispielsweise ihre Rente aufzubessern oder um darüber unvorhersehbare Ausgaben für ihre Häuser finanzieren zu können. Bei den Prämiensparverträgen handelt es sich um bonifizierte Sparbücher, die neben einer geringen Verzinsung noch eine bis 50-prozentige Sparleistung für den Kunden enthalten.