Jetzt ist Dortmund dran: Sparkasse kündigt 11.000 Verträge!

Sparer die ihr Geld zur Altersvorsorge bei der Dortmunder Sparkasse angelegt haben, sind fassunglos: Gestern kündigte die Sparkasse rund 11.000 Verträge (S-Prämien flexibel) und zwar zum 28.02.2020. Betroffen sind vor allem Verträge aus den 90er Jahren, die viele Sparkassenkunden zur Altersvorsorge abgeschlossen hatten und bei denen die Kunden jetzt von der Sparkasse Dortmund vor die Tür gesetzt worden sind. Auch das Geldinstitut in Dortmund begründet seine harte Vorgehensweise mit dem niedrigen Zinsumsfeld und der Entscheidung des BGH, wonach angeblich alle Verträge, die die Höchstprämie von 50% erreicht haben (zumeist mit dem 15. Sparjahr) frei kündbar seien.
Uns erscheint es aber so, dass die Sparkasse Dortmund – wie etwa die Sparkassen aus Nürnberg und München auch – hier schlicht die Chance ergriffen hat, sämtliche, ihr mißliebige Verträge zu beenden. Hintergrund ist, dass die Sparkassen für die Spareinlagen mittlerweile Negativzinsen entrichten müssen und insoweit die Notbremse ziehen.
Sparer sollten jedoch ihre Verträge sehr genau prüfen: denn immer wenn eine bestimmte Vertragsdauer vereinbart worden ist oder die Kündigung aus anderen Gründen explizit ausgeschlossen ist, gibt es Hoffnung, juristisch gegen die Kündigung vorzugehen. Laufzeiten und Prämienstaffeln stehen oft im Vertrag selbst, im Finanzstatus oder in anderen Vertragsunterlagen. Es lohnt sich, diese Unterlagen durch einen Fachanwalt prüfen zu lassen.
Auch die Betroffenen aus Dortmund rufen wir wieder auf, uns ihre umfangreichen Unterlagen zur Prüfung zur Verfügung zu stellen, damit wir vor Gericht möglichst umfassend vortragen können und Einzelheiten und Übereinstimmungen aus anderen Fällen dokumentieren können. Wir haben bereits diverse Sparkassen zum Einlenken bewegt, sei es durch die Rücknahme der Kündigung oder der Auszahlung der weiteren Prämien in einem Gesamtbetrag.